Vom Land in die Stadt
In einem „HerzCheck“-Folgeprojekt untersuchen wir, ob moderne Herz-MRT-Untersuchungen auch in Ballungsräumen helfen können, eine asymptomatische Herzschwäche schneller zu erkennen.
15. April 2025
„HerzCheck“ hat erfolgreich gezeigt, dass eine Herzinsuffizienz mit einem innovativen Herz-MRT-Screening oft schon Jahre vor dem Auftreten erster Symptome erkannt werden kann. Dieses Ergebnis basiert auf MRT-Untersuchungen von mehr als 4.500 Personen mit kardiovaskulären Risikofakten in dünn besiedelten Regionen Ost- und Norddeutschlands (alle Details können hier nachgelesen werden). Lassen sich diese Erkenntnisse auch auf Großstädte und Ballungsräume in Deutschland übertragen? Diese Frage möchte das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) ab sofort in einem Folgeprojekt klären.
„Das Projekt „HerzCheck“ hat klar gezeigt, wie wichtig die Früherkennung ist, um schwerwiegende Verläufe einer Herzinsuffizienz zu vermeiden. Wir konnten aufzeigen, wie viele Personen mit Risikofaktoren an einer asymptomatischen Herzschwäche leiden, welchen Einfluss Alter und Geschlecht haben und welche Risikofaktoren besonders dazu beitragen, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Das alles gilt für Personen in ländlichen Gebieten. In unserem Folgeprojekt möchten wir nun herausfinden, ob sich diese Ergebnisse auch auf städtische Gebiete in Deutschland übertragen lassen. Denn je genauer wir regionale Unterschiede kennen, desto besser lassen sich Lösungsansätze entwickeln, um die Patientenversorgung bundesweit zu verbessern und lange Krankenhausaufenthalte zu vermeiden“, sagt der Ärztliche Leiter des Projekts Prof. Dr. med. Sebastian Kelle, Leiter der Kardiovaskulären Bildgebung am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC), Campus Virchow-Klinikum.
Das Projekt im Überblick
Das Projekt mit dem offiziellen Titel „WE-CARE-HF-CMR“ bringt stationäre oder mobile MRT-Einheiten in insgesamt fünf deutsche Großstädte. Teilnehmende Patient:innen können sich in Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt/Main oder München untersuchen lassen. Die Untersuchungen finden ab Herbst 2025 an ausgewählten Kliniken und ambulanten Einrichtungen statt.

Vor Ort führt geschultes medizinisches Personal moderne, nicht-invasive Herz-MRT-Untersuchungen durch. Die Ergebnisse werden von erfahrenen Ärzt:innen des DHZC telemedizinisch begleitet und anschließend im Rahmen einer Studie ausgewertet. Dabei wird untersucht, ob eine frühzeitige Herz-MRT-Untersuchung dazu beitragen kann, die Prognose und Lebensqualität von asymptomatischen Patient:innen mit neu diagnostizierter Herzinsuffizienz zu verbessern. „Wir möchten aufzeigen, wie eine sektorenübergreifende, hochmoderne, gute medizinische Versorgung der Bevölkerung in der breiten Fläche gelingen kann“, fasst Prof. Kelle das Ziel des Projekts zusammen.
Teilnehmen können Patient:innen im Alter von 40 bis 69 Jahren, die an Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, erhöhten Blutfetten (Hyperlipoproteinämie) und/oder Niereninsuffizienz leiden oder rauchen und bei denen bisher keine Herzinsuffizienz festgestellt wurde. Die Teilnahme an der MRT-Untersuchung wird von Ihrer zuständigen Ärztin bzw. Ihrem zuständigen Arzt organisiert.
Das Projekt wird mit freundlicher Unterstützung der AstraZeneca GmbH, Hamburg durchgeführt. Weitere Informationen gibt es per E-Mail an herzcheck@dhzc-charite.de.